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Sonnencreme vs. Sonnenöl

Im Sommer gibt es für viele nichts schöneres als draußen zu entspannen und sich zu sonnen. Wer dabei braun werden will darf aber eines nicht vergessen - den Sonnenschutz.

Doch nimmt man besser Sonnencreme oder Sonnenöl, worauf ist zu achten? Dieser Guide für den Sommer zeigt euch wie ihr gesund braun werdet.
Die Wirkstoffe in Sonnenschutzmitteln
Die Inhaltsstoffe von Sonnenschutzmitteln lassen sich je nach Zweck in verschiedene Gruppen einteilen:

• UV-Filter: Diese Stoffe sorgen für den eigentlichen Schutz vor der Sonne indem sie einen Teil der UV-Strahlen selbst absorbieren, reflektieren oder einfach streuen. Verwendet werden anorganische Filter wie Titandioxid und Zinkoxid und organische Filter wie Octocrilen. Diese meisten UV-Filterstoffe werden immer mit anderen UV-Filtern gemischt, da sie einzeln nur einen kleinen Teil der UV-Strahlen absorbieren und nur als Kombination ausreichend schützen. (Quelle: Sonnencreme Inhaltsstoffe)  

• Fette: Um die Haut vor Austrockung zu schützen werden den Sonnenschutzmitteln noch Fette und Öle beigemischt. Beispiele sind verschiedene Triglyceride oder Silikonöle. 

• Vitamine und andere Antioxidantien: Diese Stoffe sind in den Sonnencremes und -ölen enthalten um die negativen Folgen des Sonnenbadens zu verringern, da die Sonnenstrahlen schädliche Folgereaktionen im Körper auslösen können.

• Verdicker und Lösungsmittel: Damit die Sonnencreme eine angenehme Viskosität zum Verreiben auf der Haut hat und die Inhaltstoffe gleichmäßig verteilt werden, müssen noch Lösungsmittel und Verdickungsmittel hinzugefügt werden.

• Parfüm: Sonnenschutzmittel enthalten auch Duftstoffe, damit das fertige Produkt auf der Haut auch angenehm riecht.
Unterschiede von Sonnenöl und Sonnencreme
Das wichtigste Merkmal eines Sonnenschutzmittels ist  und bleibt der Lichtschutzfaktor, der die Konzentration der UV-Filterstoffe beschreibt.

Das Sonnenöl: Im Gegensatz zur klassischen Sonnencreme haben Sonnenöle eine viel geringere Viskosität und lassen sich dadurch besser auf der Haut verteilen. Ihr hoher Fettgehalt sorgt außerdem für genug Feuchtigkeit auf der Haut, sodass die feuchte Haut besser braun werden kann.

Der große Nachteil von Sonnenölen ist, dass sie nur organische UV-Filter enthalten können, die einen sehr geringen Lichtschutzfaktor von etwa 10 haben. Durch die bessere Bräunung fördert das Sonnenöl einen Sonnenbrand bei hellen Hauttypen, weshalb nur Leute mit dunklerer oder schon vorgebräunter Haut Sonnenöl in Maßen verwenden sollten.

Die Sonnencreme: Der höchste Lichtschutzfaktor von Sonnencremes ist 50+ und damit den Sonnenölen weit überlegen was den Schutz angeht. Deshalb ist meine Empfehlung auch die Sonnencreme mit hohen LSF. Sie verhindert oder verlangsamt nicht das Braunwerden, obwohl der Lichtschutzfaktor so hoch ist. Aber selbst eine 50+ Creme hält nicht den ganzen Tag, sondern sollte am besten einmal pro Stunde erneuert werden. 

Bei der Haltbarkeit von Sonnencreme und -öl gibt es keinen Unterschied, da beide maximal 1-2 Jahre halten. Eine generelle Richtlinie für die Haltbarkeit von Kosmetikartikeln hat Stiftung-Warentest veröffentlicht.

Pumpsprays sind sehr beliebt unter den Sonnencremes.
Quelle: siehe unten.
Ob Sonnencreme oder Sonnenöl als Tube oder durch ein Spray aufgetragen wird, ist generell egal. Ein Spray hat den Vorteil, dass es leichter und schneller verrieben werden kann, aber in beiden Fällen muss der Sonnenschutz großzügig überall verteilt werden.

In einem Spray ist kein umweltschädliches Trägergas enthalten wie z.B. in Deo, denn die Sprühwirkung kommt nur durch eine geringere Viskosität des Sprays gegenüber der Creme.
8 Ratschläge zum gesunden Braunwerden und Sonnenschutz
1. Den richtigen Lichtschutzfaktor wählen: Je heller dein Hauttyp ist, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor sein. Dieser verschlechtert oder verlangsamt nicht das Braunwerden. (Quelle: gesundheit.de)

2. Wasserfestigkeit: Eine wasserfeste Sonnencreme erhöht den Schutz, wenn ihr schwimmen geht. Die Creme löst sich zwar schlechter im Wasser, aber kann trotzdem physikalisch abgetragen werden und muss nach dem Baden erneuert werden.

3. Bewegen: Man sollte es vermeiden zu lange in der selben Position zu liegen, da sich die UV-Strahlen sonst zu lange auf die selbe Stelle der Haut konzentrieren und diese schädigen.

4. Pausen: Man sollte zwischendurch Pausen im Schatten machen und genug trinken, damit man ausreichend hydriert ist. Durch eine gute Hydrierung kann nebenbei die Haut besser mit Feuchtigkeit versorgt werden, sodass der Bräunungseffekt verbessert wird.

5. Sonnebrille: Sonnencreme kann schließlich nicht auf die Augen aufgetragen werden.

6. Kleidung: Auch Kleidung kann vor UV-Strahlen schützen, wobei es hauptsächlich auf die Farbe und Dichte des Stoffes ankommt. Ein schwarzer T-Shirt schützt besser als ein weißes, wobei nasse Kleidung so gut wie gar nicht mehr schützt. 

7. Braunwerden durch Fenster: Man wird durch Fensterscheiben nicht braun. Die meisten Fenstergläser und Autoscheiben blocken einen Teil der UV-Strahlen, sodass die Haut nicht braun werden kann. Aber Achtung, geschädigt wird die Haut trotzdem durch Glas. (Quelle: zeit.de)

8. Nachcremen: Wie Bereits gesagt hält selbst eine 50+ Sonnencreme nicht besonders lange an, sodass regelmäßig nachgecremt werden muss, um den Effekt zu erhalten.

Weitere Quellen: Analyse der Inhaltsstoffe von Sonnencremes
Bild: Wolfgang Lonien, CC 2.0

1 Kommentar :

  1. Wie kommt es, dass die Haut durchs Glas geschädigt wird, obwohl sie nicht braun wird? Das ist mir unverständlich. Es würde ja heißen, dass kein UV Strahlen durch kommen. Können Sie das näher erläutern? Vielen Dank!

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