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Warum Tintenkiller Tinte killen

Tinte ist seit tausenden von Jahren eins der wichtigsten Mittel zum Malen, Schreiben und Kalligrafieren. Die meisten begleitet die Tinte seit der Grundschule in Form von Füllern zum Schreiben.

Tintenkleckse
Tintenkleckse oder Fehler passieren schnell.
Quelle: siehe unten.
Um Fehler unauffällig zu kaschieren wurde der Tintenkiller anfangs des 20. Jahrhunderts erfunden, doch was pasiert genau beim Tinte killen? 
Die Wirkweise
Damit die Tinte überhaupt farbig schreibt, enthält sie bestimmte Farbstoffe, z.B. enthält die blaue Tinte meistens Wasserblau hierfür. Als Farbstoffe allgemein werden Triphenylfarbstoffe verwendet, also Moleküle mit einem ungesättigten Kohlenstoffatom in der Mitte mit drei aromatischen Resten dran.

Um die Farbe zu löschen, also die Tinte unsichtbar zu machen, muss das Kohlenstoffatom in der Mitte gesättigt werden, da die Farbe auf der Beweglichkeit der Elektronen im planaren Molekül beruht. Bei einem gesättigten mittleren Kohlenstoffatom ist das Molekül nicht mehr planar und die Elektronenbeweglichkeit stark eingeschränkt.

Durch diese Einschränkung können die Elektronen das sichtbare Licht nicht mehr absorbieren und so keinen Farbeffekt mehr hervorrufen.
Die verschiedenen Substanzen 
Eine beliebte Methode ist die nucleophile Addition von Sulfiten. Der Tintenkiller enthält z.B. Natrium- oder Kaliumsulfite, sodass das HSO3- (Hydrogensulfit) an das mittlere Kohlenstoff des Farbstoffs angreifen kann. Ein Beispiel für die Reaktionsgleichung anhand des Farbstoffes Kristallviolett ist hier zu sehen. Alternativ können auch Dithionite (S2O4) oder Thiosulfate (S2O3) verwendet werden.

Eine andere Möglichkeit bietet die Addition von OH- Ionen, wobei Natriumcarbonate (z.B. NaHCO3) verwendet werden um den ungesättigten Charakter des Kohlenstoffs aufzuheben.

Wie wichtig ist euch der Tintenkiller? Oder schreibt ihr sowieso nur noch mit Kugelschreibern? Schreibts in die Kommentare! Weiteres Wissen auf diesem Blog gibt es in der Kategorie Wissenswertes.

Bild: Tekke, I wrote you, CC 2.0

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